Sofortrente – sichere Versorgung
Wenn die gesetzliche Rente aus privaten Quellen ergänzt wird, stehen oft diese drei Ruhestandseinkommen zur Verfügung:
Sofortrente, Bankauszahlplan oder Fondsentnahmeplan.
Die Sofortrente ist das sicherste der drei Produkte. Der Kunde gibt sein Erspartes der Versicherung, die überweist ihm ohne vorherige Gesundheitsprüfung lebenslang eine monatliche Rente. Frauen müssen dabei wegen ihrer längeren Lebenserwartung entweder mehr einzahlen oder eine etwa zehn Prozent niedrigere Rente als Männer akzeptieren. Der Kunde entscheidet, ob und wie lange die Rente nach seinem Tod an Hinterbliebene gezahlt werden soll – gegen einen Aufpreis oder eine monatlich niedrigere Rente im Vergleich zum Alleinverzehr.
Zudem hat er die Wahl zwischen einer konstanten Auszahlung und einer dynamischen, leicht steigenden, um die Inflation auszugleichen. Der Preis: Zu Beginn fließt eine niedrigere monatliche Rente als bei der konstanten Variante. Und wie bei der klassischen Lebensversicherung ist nur der bei der Vertragsunterschrift geltende Garantiezins sicher, derzeit 2,75 Prozent. Der Rest hängt ab vom Anlagegeschick des Versicherers.
Ein Beispiel in Zahlen: Der Kunde ist 65 Jahre alt, das Statistische Bundesamt gönnt ihm noch 16,3 Jahre, er kann 100 000 Euro als Einmalzahlung überweisen und lässt sich von Anbietern Beispiele vorrechnen. Bei der Debeka-Versicherung etwa wählt er einen Tarif mit zehn Jahren Rentengarantiezeit zu 467,17 Euro monatlich. Stirbt er schon zwei Jahre nach Beginn der Zahlung, erhält seine Partnerin für die verbleibenden acht Jahre der Garantiezeit die komplette monatliche Rente. Haucht der Gatte nach zehn Jahren seinen Atem aus, gibt es für die Witwe keinen Cent mehr.
Wenn Angehörige zu versorgen sind
Möchte er die Gattin besser absichern, koppelt er eine zusätzliche Hinterbliebenenversicherung an seine Sofortrente, von der sie bis zu ihrem Hinscheiden profitiert. Ob mit 60, 80 oder 100 Prozent der garantierten Rente des Mannes, legt er im Versicherungsvertrag fest. Die Höhe richtet sich sinnvollerweise danach, ob die Dame im Alter Geld aus einer eigenen Rentenversicherung bezieht. Unser Mustergatte zieht die 60-Prozent-Option und bekommt dann selber statt 467,17 Euro monatlich nur 399,45 Euro. Der Vergleich zeigt: Das kostet ihn zwar knapp 70 Euro, aber seine Gefährtin bekommt unbefristet eine kleine Rente. Eine preiswertere Alternative kann eine auf den Mann abgeschlossene Risikolebensversicherung sein – dann bekommt seine Frau eine höhere Einmalzahlung statt einer Rente.
Wer mit einer Sofortrente niemanden versorgen muss, kann auf solche Varianten verzichten. Er kassiert bei einem Einmalbetrag von 100 000 Euro lebenslang 477,85 Euro. Er und seine Versicherung wetten auf seine Gesundheit: Streicht er früh die Segel, macht die Assekuranz ein gutes Geschäft. Um den 80. bis 85. Geburtstag herum kommt es zum Patt; wird er so alt wie Johannes Heesters, war es die ultimative Geldanlage.
Quelle: 2010 Handelsblatt GmbH
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